Erneute Unterstützung der Kriminalpolizei in einem Brandfall

Das Technische Hilfswerk (THW) wird in fast allen Einsatzfällen von anderen Bedarfsträgern alarmiert. Dass dies nicht immer nur die Feuerwehr sein muss, hat sich am 03.10.2015 erneut für den Ortsverband Bochum gezeigt.

Bild: THW/Dennis Chrzan

Bereits in der Nacht auf den Sonntag der vorletzten Woche brannte ein Reihenhaus im Bochumer Stadtteil Langendreer vollständig aus. Es konnte jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass der Brand vorsetzlich herbei geführt wurde, sodass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnahm. Da jedoch die aus Holz bestehenden Decken und Böden des Hauses bei dem Brand stark beschädigt wurden und somit akute Einsturzgefahr besteht, konnten die Brandermittler der Kriminalpolizei das Haus nicht direkt betreten.

Um einen sicheren Zugang des Hauses zu garantieren, wurde daher von der Kriminalpolizei der Ortsverband Bochum des Technischen Hilfswerks beauftragt, um in einem Raum einen Schutz vor herab fallenden Trümmerteilen zu schaffen. Prädestiniert für solche Aufgabe ist die Bergungsgruppe 1 des 1. Technischen Zuges, die mit ihrem äußerst flexiblen Einsatzgerüstsystem (EGS) in der Lage ist, auch solche stabilen Schutztunnel zu konstruieren. Bereits im vergangenen Jahr konnte dies bei einem Brand im Stadtteil Querenburg unter Beweis gestellt werden (wir berichteten).

Daher rückte die Gruppe am Morgen des 03.10.2015 aus, um diesen Einsatzauftrag zu erfüllen. Nach einer kurzen Erkundung wurde vorsichtig begonnen, das Gerüst in einem Raum des Hauses aufzubauen. Errichtet wurde eine Plattform mit seitlichen Auslegern, die nahezu die gesamte Decke des Raumes überspannt und somit größtmögliche Sicherheit für die ermittelnden Beamten gewährleistet. Es musste während der gesamten Ausführung mit absoluter Behutsamkeit und Vorsicht gearbeitet werden, da es sich nicht nur um ein einsturzgefährdetes Bauwerk, sondern eben auch um einen potenziellen Tatort handelt.

Um einen möglichst gefahrlosen Zugang in das Haus zu schaffen, wurde auch im Eingangsbereich eine Plattform errichtet, da auch dort die Gefahr herabfallender Deckenteile besteht. Letztlich musste noch ein Zugang zum Obergeschoss des Hauses ermöglicht werden, da das aus Holz bestehende Treppenhaus nahezu vollständig zerstört wurde. Dies wurde mittels einer Steckleiter realisiert, die in dem engen Treppenhaus bis in das Obergeschoss geführt und gesichert werden musste.

Nach der Fertigstellung dieser Sicherungsmaßnahmen konnte der Einsatz mit der Dokumentation der Arbeiten und dem Verschließen der Einsatzstelle nach ca. 3 Stunden beendet werden. Das Gerüst sollte bis zum Abschluss der Ermittlungen vor Ort dort verbleiben.

Bereits zwei Tage später, am Montag, konnte das Gerüst nach Abschluss der Ermittlungen durch vier Helfer der B1 des 1. TZ wieder abgebaut werden. Auch diese Aktion konnte innerhalb kürzester Zeit beendet werden.


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