Neuer Standort, neue Partner, neue Herausforderungen

Hattingen. Der Ruhr-km 50 nahe der Dahlhauser Schwimmbrücke war am Samstag, den 8. Oktober zu Lande und zu Wasser fest in der Hand von 40 Katastrophenschützern unterschiedlicher Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Der Grund: die jährlich stattfindende Öl-Sperren-Übung 2016.

Die Einsatzkräfte des THW errichteten eine Ölsperre an der Ruhr in der Nähe der Dahlhauser Schwimmbrücke

Bereits am frühen Morgen trafen sich 30 Katastrophenschützer der THW Ortsverbände Bochum, Datteln und Recklinghausen an der Unterkunft des Ortsverbandes Bochum, um die letzten Vorbereitungen für die jährliche Ölsperren-Übung auf der Ruhr zu treffen. Mit Herstellen der Marschbereitschaft verlegten die verschiedenen Teileinheiten in zwei Marschkolonnen zum Ruhrufer. Dort trafen sie auf die Einheiten der Feuerwehr Bochum und der DLRG Ortsgruppe Bochum Linden-Dahlhausen.

Die Helferinnen und Helfer begannen parallel mit der Sperrung und Umleitung des Leinpfades am Ufer, Wasserung der Boote und Einrichtung einer Zugbefehlsstelle als Führungsstelle. Die Sperrung des Leinpfades erfolgte auf Basis einer straßenverkehrsrechtlichen Genehmigung, die die Stadt Hattingen zur Unterstützung dieser Übung erteilt hatte. Das Dezernat Gewässerunterhaltung Ruhr der Bezirksregierung Düsseldorf erteilte eine wasserrechtliche Genehmigung zur Nutzung des Gewässers und der angrenzenden Ufergrundstücke.

Die Umleitung des Fuß- und Radverkehrs erfolgte über einen alten Leinpfad nahezu parallel zur Ruhr und wurde von den Bürgerinnen und Bürgern an diesem Tag gut angenommen.

Die Wasserung der drei THW-Boote erfolgte in der Schleuse auf dem Betriebshof Hattingen der Bezirksregierung Düsseldorf mit Hilfe eines THW-Krans. Die Möglichkeit der Wasserung an dieser Stelle war für die THW-Helfer eine große Erleichterung, da die Zugangsmöglichkeiten für LKW an diesem Ruhrabschnitt relativ beschränkt sind. Ferner durften die nicht benötigten THW-Fahrzeuge dankenswerterweise auf dem Betriebshof für den Übungszeitraum abgestellt werden.

Mit Abschluss der genannten Maßnahmen und einer kurzen Führungsbesprechung konnte die Übung beginnen.

Die Bergungsgruppe 1 (B1) errichtete mit Hilfe des Einsatzgerüstsystems (EGS) eine Plattform zur Aufnahme der MopMatic, einer Einrichtung zur Entnahme verschmutzen Wassers aus der Ölsperre. Die Bergungsgruppe 2 (B2) richtete die Anschlagpunkte der Ölsperre am linken Flussufer her, während die Helfer der Fachgruppe Räumen (FGr. R) mit dem Bochumer Schlauchboot und Unterstützung der Fachgruppe Wassergefahren (FGr. W) aus dem Ortsverband Datteln den Anschlagpunkt am rechten Flussufer herrichteten. Im Anschluss wurde durch die B2 unter fachkundiger Anleitung von Hauptbrandmeister Stefan Gießmann die Ölsperre mit Unterstützung aller Boote flussabwärts in die Ruhr eingebracht und in einem Winkel von circa 45 Grad zwischen den Anschlagpunkten aufgezogen. Da die Ölsperre an diesem Standort erstmalig eingebracht worden ist, war nicht klar, ob die gewählte Länge richtig ist, um den geforderten Winkel einhalten zu können. Eine Begutachtung ergab die Möglichkeit zur Verkürzung der Ölsperre, sodass diese in einem zweiten Durchlauf von 150 auf 125 m verkürzt worden ist. Mit dieser Verkürzung konnten die fachlichen Anforderungen noch besser als zuvor umgesetzt werden.

Während der gesamten Übung gewährleiste der Bootstrupp der DLRG die Sicherheit auf dem Wasser für Einsatzkräfte und Wassersportler, die es auch umzuleiten galt.

Herausforderungen dieser Übung waren der Standort sowie die Beteiligung der THW Ortsverbände Datteln und Recklinghausen an dieser Übung. Der neue Standort mit seinen spezifischen Verhältnissen erforderte eine gute Vorbereitung sowie eine gezielte Umsetzung aller Maßnahmen. Auch die Beteiligung weiterer THW-Kräfte aus anderen Ortsverbänden stellte ein Novum für diese Übung dar. Doch Dank der disziplinierten und kameradschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte die Ölsperren-Übung 2016 an neuem Standort erfolgreich absolviert werden.

Es gilt daher der Bezirksregierung Düsseldorf, der Stadt Hattingen, der Feuerwehr Bochum, der DLRG OG Linden-Dahlhausen sowie den Fachgruppen Wassergefahren aus Datteln und Recklinghausen unser Dank für die tatkräftige Unterstützung in Vorbereitung und Durchführung dieser Übung.

Anlass für die jährlichen Übungen ist der Schutz der Ruhr mit Blick auf ihre Funktion als Trinkwasserlieferant. Daher ist die Bekämpfung von Auswirkungen eines möglichen Unglücks hier von besonderer Bedeutung. Ölsperren, wie diese in Bochum, werden an verschiedenen Stellen entlang der Ruhr vorgehalten um die Auswirkungen etwaiger Unfälle schnell eindämmen zu können.


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