Zum Beginn der Grundausbildung müssen wir einige Monate zurückgehen, im Sommer 2021, nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, meldeten sich zahlreiche motivierte Menschen im THW Ortsberband Bochum, die, unter dem Eindruck des unglaublichen Ausmaßes der Zerstörung im Ahrtal, vor Ort helfen wollten. "Vielen mussten wir zu diesem Zeitpunkt erst einmal mitteilen, dass es einige Voraussetzungen gibt, um als Einsatzkraft im THW mitwirken zu können" erinnert sich Holger Bleischwitz, der als einer der Fachberater des THW Bochum die Vorstellungs- und Informationsgespräche mit Interessentinnen und Interessenten führt. "Viele von denen die sich bei uns meldeten hätten am liebsten eine Schaufel genommen und vor Ort losgelegt, doch ganz so einfach ist es nicht, denn als Bundesbehörde gibt es einige Anforderungen zu erfüllen, um effektiv und vor allem sicher in Einsätze gehen zu können", so Holger Bleischwitz weiter.
Neben einem medizinischen Check ist es die sogenannte Grundausbildung, während der den Anwärterinnen und Anwärtern sowohl die Strukturen des THW, als auch der Umgang mit dem teils hoch komplexen Werkzeugen beigebracht wird. "Einiges von dem was wir verwenden haben Sie sicher zu Hause im Werkzeugkasten, doch wenn es an Hydraulikstempel oder Hochleistungspumpen mit Förderleistung von 4-5.000 Litern in der Minute geht, wird es schon sehr speziell, da braucht man die richtige Ausbildung, aber auch einiges an Erfahrung." ergänzt Michael Rosenkranz, der den THW Ortsverband Bochum mit rund 130 Mitgliedern seit 2021 leitet.
So geht es in der Grundausbildung, die rund sechs Monate dauert, sowohl um technische Fragen, die in der Theorie gelöst werden, als auch darum praktisch anzupacken. Die Nutzung eines Motortrennschleifers steht genauso auf dem Programm, wie der Umgang mit einer hydraulischen Rettungsschere, mit der z. B. verunfallte Fahrzeuge aufgeschnitten werden können.
Selbst der Umgang mit stressigen und belastenden Einsatzsituationen ist Teil der Grundausbildung. Angefangen bei Techniken zum Umgang mit Stresssituationen bis hin zu Angeboten der psychologischen Nachsorge, wird den angehenden Einsstzkräften auch beigebracht die eigenen Grenzen zu erkennen, denn nur wer selbst fit ist, kann anderen effektiv helfen.
Für die neuen Einsatzkräfte, die sich während der Grundausbildung bereits eine Fachgruppe aussuchen konnten, in der sie zukünftig mitarbeiten möchten, steht in wenigen Tagen der erste Dienst in den jeweiligen Einheiten an. Während dieser regelmäßigen Dienste findet dann eine, auf die Fachgruppen spezialisierte und weitergehende Ausbildung statt, alles um jederzeit helfen zu können, wenn es darauf ankommt.